Summen im Kopf: Ralf Rothmann zuhören und in einen Schreibfluss kommen

Summen im Kopf: Ralf Rothmann zuhören und in einen Schreibfluss kommen

Ver­öf­fent­licht: 07.05.2023 | Aktua­li­siert: 07.05.2023 | Fin­dest du ein (*) im Text, dann sind damit Part­ner-Links gekenn­zeich­net. Die füh­ren nor­ma­ler­weise zum sozia­len Buchhandel.

Seit April ver­bringe ich drei Monate als Artist in Resi­dence im Hoch­schwarz­wald. Ich bin die dies­jäh­rige Eisen­ba­cher Dorf­schrei­be­rin und nutze die­ses wun­der­volle Sti­pen­dium dafür, wei­ter an mei­nem Gra­phic-Novel-Pro­jekt zu arbei­ten. Meine Erfah­run­gen halte ich in Tage­buch­ein­trä­gen fest. Es läuft nicht immer so, wie ich mir das wün­sche. Zwei­fel kom­men und gehen in Wel­len. Heute ist ein guter Tag.

Heute gut ins Schrei­ben gekom­men. Ein Gefühl wie ein ange­neh­mes Sum­men im Kopf. Feine Schwin­gun­gen, die Gedan­ken wie Honig ins Flie­ßen brin­gen, gleich­mä­ßig und mühe­los. Fast vier Stun­den lang kon­zen­triert geschrie­ben. Von Hand, mit Kugel­schrei­ber in ein A5-Heft. Acht Sei­ten eige­ner Gedan­ken habe ich produziert.

Das ist Roh­ma­te­rial für die wei­tere Ent­wick­lung der gra­fi­schen Erzäh­lung, aber auch Roh­ma­te­rial, um dar­aus Arti­kel für den Blog herauszuschnitzen.

Welchen Quellen entspringt der Schreibfluss?

Mir erlaubt aus­zu­schla­fen. Mit­tags auf­ge­stan­den. Ich bin ein Nacht­mensch, habe mich ges­tern um 19 Uhr an den Schreib­tisch gesetzt, bis 2 Uhr gearbeitet.

Beim Früh­stü­cken ein Inter­view mit dem Schrift­stel­ler Ralf Roth­mann gehört (WDR5-Tisch­ge­spräch vom 3.5.2023) und dabei immer wie­der inne­ge­hal­ten, wenn etwas Reso­nanz erzeugt hat. Schlüs­sel­sätze her­aus­ge­hört und her­aus­ge­schrie­ben, die eigen­ar­ti­ger­weise mit mir und mei­ner lite­ra­ri­schen Arbeit zu tun haben.

Eigene Gedan­ken daran ent­glei­ten gelas­sen. Asso­zia­tio­nen gefun­den, die sich mei­nen Figu­ren in den Mund oder in den Kopf fügen. Auch das waren rund acht hand­schrift­li­che Sei­ten, schon bevor der freie Schreib­fluss kam.

Fürs frei asso­zi­ie­rende Schrei­ben den Raum gewech­selt. Vom Küchen­tisch aufs Eck­sofa, weni­ger Ablen­kung. Das Wohn­zim­mer ist eine geräu­mige, von weich­ge­fil­ter­tem Licht erfüllte Höhle. Geschrieben.

Warum mir zuhören hilft, eine eigene Schreibstimme zu finden

Das Inter­view zu hören, war wie die Gedan­ken­räume eines ande­ren Autors zu betre­ten und sich über­ra­schend selbst zu begegnen.

(Zumal sich aus einem gut geführ­ten Inter­view ein orga­ni­sches Gespräch ent­spinnt, statt eine sta­ti­sche Frage-Ant­wort-Situa­tion zu blei­ben. Eine ähn­lich elek­tri­sie­rende Erfah­rung war das Autoren­ge­spräch mit Yan­nic Han Biao Fede­rer auf der Lit.Cologne.)

Die­ses Ein­tau­chen in die Refle­xio­nen von Ralf Roth­mann hat es mir heute leicht gemacht, Zugang zu mei­nen eige­nen Schreib­ge­dan­ken zu fin­den. Zuzu­hö­ren öff­net mir Fens­ter in mei­nen eige­nen Kopf. Und das Schrei­ben selbst nährt die Zuver­sicht, dass sich all­mäh­lich eine Schreib­stimme ent­wi­ckelt, die sich ver­traut anhört.

Möchtest du noch näher dran sein?

Viktoria zeichnet © Viktoria Cvetković

Für mich ist das Sti­pen­dia­tin­nen-Dasein eine neue Erfah­rung – und wenn du möch­test, kannst du Teil der Reise wer­den und mich zumin­dest vir­tu­ell begleiten.

Ich werde mei­nen Blog wäh­rend mei­ner Zeit als Dorf­schrei­be­rin in Eisen­bach auch als Online-Tage­buch für aus­ge­wählte Bei­träge nut­zen. Noch näher dran an der Ent­ste­hung des Buches bist du als Newsletter-Abonnent:in, denn nicht alle Gedan­ken gehö­ren öffent­lich ins Netz. 😉

Hier kommst du zu mei­nem inter­nen Ver­tei­ler und bleibst auf dem Laufenden:

Hi, ich bin Viktoria.

Ich bin Zeich­ne­rin, Autorin und Dozen­tin. Ich erzähle mit Bildern.

Meine bevor­zugte Zei­chen­tech­nik ist die Skizze, meine liebs­ten Medien sind Tusche und Aqua­rell. Ich for­sche mit dem Stift in der Hand und liebe es, Men­schen, Gebäude, Orte, Hand­werk­li­ches und All­täg­li­ches zeich­nend zu dokumentieren.

Die Resul­tate sind gra­phi­sche Repor­ta­gen, häu­fig in Form von hand­ge­bun­de­nen Künstlerbüchern.

Hier im Blog schreibe ich über Dinge, die mich aktu­ell bewe­gen und zeige, was so alles in mei­nen Skiz­zen­bü­chern lan­det. Wenn du noch näher dran sein willst, auch für Ein­bli­cke zum aktu­el­len Gra­phic-Novel-Pro­jekt »Luft­wur­zeln«, dann hüpf gerne auf mei­nen News­let­ter.

Eindrücke sammeln? Prokrastinieren? Arbeiten?

Eindrücke sammeln? Prokrastinieren? Arbeiten?

Ver­öf­fent­licht: 13.04.2023 | Aktua­li­siert: 20.04.2023 | Fin­dest du ein (*) im Text, dann sind damit Part­ner-Links gekenn­zeich­net. Die füh­ren nor­ma­ler­weise zum sozia­len Buchhandel.

Ab April ver­bringe ich drei Monate als Artist in Resi­dence im Hoch­schwarz­wald. Ich bin die dies­jäh­rige Eisen­ba­cher Dorf­schrei­be­rin und nutze die­ses wun­der­volle Sti­pen­dium dafür, wei­ter an mei­nem Gra­phic-Novel-Pro­jekt zu arbeiten.

Obwohl ich gedank­lich dar­auf vor­be­rei­tet war, dass sich mein All­tag hier neu sor­tie­ren muss, bin ich über­rascht, wie lange diese Über­gangs­phase dauert.

Die Vor­stel­lung, mich mor­gens nach dem Früh­stück, wie zu Hause auch, ein­fach an den Schreib­tisch zu set­zen und los­zu­zeich­nen oder los­zu­schrei­ben, trägt nicht. Seit ich hier bin, zieht es mich als ers­tes nach drau­ßen, in die Bewe­gung. Meine Spa­zier- und Erkun­dungs­run­den sind ver­gleichs­weise lang, zwi­schen 7 und 11 Kilo­me­ter lege ich täg­lich zurück. Das Unter­wegs­sein braucht Zeit, manch­mal zwei­ein­halb Stun­den, die mir dann zum Arbei­ten feh­len. Aber feh­len sie mir wirklich?

Gehen bringt Gedanken in Gang

Die­ser Tage pro­biere ich aus, was mir gut­tut, womit ich den Tag star­ten möchte und wie er sich dann wei­ter fort­set­zen darf. Mir die Zeit über Wochen nicht zwi­schen Brot­job, Dozen­tin­nen­tä­tig­keit und Krea­tiv­ar­beit auf­tei­len zu müs­sen, ist eine neue Erfahrung.

Ich habe die äußere Frei­heit, mich von mor­gens bis abends nur mei­ner Krea­tiv­ar­beit wid­men zu kön­nen, tue es (bis­her) aber nicht.

Statt­des­sen laufe ich im Wald herum, sammle Ein­drü­cke und staune.

Komme nach Hause, bin hung­rig und koche mir etwas.

Esse in aller Ruhe und höre dabei Radio.

Stö­bere durch die Bücher­re­gale, die hier über drei Zim­mer ver­teilt Inter­es­san­tes bereithalten.

Treffe Abspra­chen zum Ablauf der Auf­takt­ver­an­stal­tung mor­gen, bei der ich mich als neue Dorf­schrei­be­rin vor­stelle und vor­ge­stellt werde.

Ver­misse meine Liebsten.

Beant­worte Mails und merke dabei, wie ich immer weni­ger Lust habe, mich mit der Akquise für Visua­li­sie­rungs­trai­nings aus­ein­an­der­zu­set­zen. Dafür bin ich nicht hier. Ich will mich die ver­blei­ben­den zwei­ein­halb Monate mei­nes Sti­pen­di­ums nicht mehr damit beschäf­ti­gen, Schu­lungs­an­ge­bote für Bil­dungs­trä­ger aus­zu­ar­bei­ten – auch wenn die Anfra­gen teils noch aus der Vor­sti­pen­di­en­zeit stammen.

Die geschenkte Zeit hier ist wert­voll (wie alle Lebens­zeit) und reser­viert für das Schreib­zeich­nen an mei­nem Buch. Sie gegen das Ein­si­ckern des nicht hier­her pas­sen­den, mit­ge­brach­ten All­tags zu ver­tei­di­gen, erscheint mir von Tag zu Tag wichtiger.

Heute habe ich zum ers­ten Mal direkt nach dem Früh­stück den Lap­top auf­ge­klappt und begon­nen zu schrei­ben. Ich hatte das Gefühl, da will etwas raus aus dem Kopf, will fest­ge­hal­ten wer­den. Andert­halb Stun­den Flow. Jetzt wirft die Sonne zag­hafte Strah­len durchs Fens­ter auf mei­nen Schreib­tisch, trotz­dem es drau­ßen über­wie­gend grau ist. Es hat 1 °C, wegen des Winds sind es gefühlt ‑1 °C. Sagt die Wet­ter-App. Es reg­net nicht.

Ja, es zieht mich wie­der nach draußen.

Als Dorfschreiberin Eindrücke sammeln im Wald: Hier wächst das Eis in "Fäden" aus dem Boden © Viktoria Cvetković

Als Dorf­schrei­be­rin Ein­drü­cke sam­meln im Wald: Hier wächst das Eis in »Fäden« aus dem Boden. Ich staune.
© Vik­to­ria Cvetković

Wird das erneut ein Tag, an dem ich „nicht genug geschafft“ haben werde?

(Und ist das wirk­lich so? Woran messe ich das?)

Wahr­schein­lich gehört genau die­ses Gefühl zum Ankom­men in einem neuen Umfeld dazu. Hey, es ist mein ers­tes Auf­ent­halts­sti­pen­dium und ich bin offen für meine Umge­bung. Ein­drü­cke dür­fen kom­men und sich set­zen. Mein Tages­ab­lauf darf sich zurech­tru­ckeln. Ist das nicht ein kla­res »Ja« zum Leben, das im Hier und Jetzt statt­fin­det – und nicht nur zwi­schen mei­nen Ohren?

Ich beob­achte, wie es mir damit geht und ver­su­che, nicht zu wer­ten. Ver­su­che, freund­lich mit mir zu sein. Inter­es­siert zu erkun­den, wo das schlechte Gewis­sen her­kommt. Wel­cher Anspruch ver­bin­det sich damit? Wofür ist es gut? Und wie kann ich es auf posi­tive, wohl­mei­nende, wohl­tu­ende Weise so kana­li­sie­ren, dass ich mich befreit mei­ner Krea­tiv­ar­beit wid­men kann?

Also dann:

Ich werde gleich ins Wohn­zim­mer gehen, die topo­gra­phi­sche Karte kon­sul­tie­ren und mich ent­schei­den, wel­che Stre­cke ich heute gehen möchte. Wenn ich wie­der zurück bin, mache ich mir etwas zu essen. Werde die Sehn­sucht nach mei­nem Liebs­ten mit­hilfe von Video­te­le­fo­nie stil­len. Und mich heute Abend zwi­schen Stif­ten, Papier, Aqua­rell, Tusche und Pin­seln am Zei­chen­tisch niederlassen.

Möchtest du noch näher dran sein?

Viktoria zeichnet © Viktoria Cvetković

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Hi, ich bin Viktoria.

Ich bin Zeich­ne­rin, Autorin und Dozen­tin. Ich erzähle mit Bildern.

Meine bevor­zugte Zei­chen­tech­nik ist die Skizze, meine liebs­ten Medien sind Tusche und Aqua­rell. Ich for­sche mit dem Stift in der Hand und liebe es, Men­schen, Gebäude, Orte, Hand­werk­li­ches und All­täg­li­ches zeich­nend zu dokumentieren.

Die Resul­tate sind gra­phi­sche Repor­ta­gen, häu­fig in Form von hand­ge­bun­de­nen Künstlerbüchern.

Hier im Blog schreibe ich über Dinge, die mich aktu­ell bewe­gen und zeige, was so alles in mei­nen Skiz­zen­bü­chern lan­det. Wenn du noch näher dran sein willst, auch für Ein­bli­cke zum aktu­el­len Gra­phic-Novel-Pro­jekt »Luft­wur­zeln«, dann hüpf gerne auf mei­nen News­let­ter.

Was macht eine Dorfschreiberin eigentlich?

Was macht eine Dorfschreiberin eigentlich?

Ver­öf­fent­licht: 12.04.2023 | Aktua­li­siert: 09.05.2023 | Fin­dest du ein (*) im Text, dann sind damit Part­ner-Links gekenn­zeich­net. Die füh­ren nor­ma­ler­weise zum sozia­len Buchhandel.

Seit April ver­bringe ich drei Monate als Artist in Resi­dence im Hoch­schwarz­wald. Ich bin die dies­jäh­rige Eisen­ba­cher Dorf­schrei­be­rin und nutze die­ses wun­der­volle Sti­pen­dium dafür, wei­ter an mei­nem Gra­phic-Novel-Pro­jekt zu arbei­ten. Meine Erfah­run­gen halte ich in Tage­buch­ein­trä­gen fest. Manch­mal komme ich über­ra­schend gut in den Schreib­fluss, manch­mal nicht. Zwei­fel kom­men und gehen in Wel­len.

Aber was genau macht eine Dorf­schrei­be­rin eigentlich?

Zunächst einmal: Die Dorfschreiberin schreibt nicht übers Dorf*

Das ist das häu­figste Miss­ver­ständ­nis, das mir in Gesprä­chen begeg­net. Meine Auf­gabe ist nicht, eine Dorf­chro­nik oder ähn­li­ches zu erstel­len – auch wenn Eisen­bach in die­sem Jahr sein 500-jäh­ri­ges Bestehen fei­ert. (Ob es wirk­lich so alt ist, dar­über wird hin­ter den Kulis­sen übri­gens lei­den­schaft­lich dis­ku­tiert. Ich sage nur: Lokalrivalitäten.)

Im Gegen­teil: Ich bin sehr frei, an einem lite­ra­ri­schen Pro­jekt mei­ner Wahl zu arbeiten.

*Viel­leicht tut sie das auch – ich zumin­dest halte meine per­sön­li­chen Ein­drü­cke in Form eines gra­fi­schen Tage­buchs fest –, das ist aber unter­ge­ord­net, spie­gelt meine sub­jek­tive Sicht und ist nicht Teil der »Auf­gabe« als Dorfschreiberin.

Die Freiheit der Dorfschreiberin

Dorf­schrei­be­rin ist die Bezeich­nung für ein lite­ra­ri­sches Sti­pen­dium. (Wiki­pe­dia defi­niert das ver­wandte Kon­zept der Stadt­schrei­be­rin als Lite­ra­tur­preis).

Dorf­schrei­be­rin zu sein ermög­licht mir, drei Monate lang unbe­las­tet an mei­nem ers­ten Buch zu arbei­ten: Es wird eine Gra­phic Novel, deren Geschichte lang­sam Gestalt annimmt.

In der Zeit als Dorf­schrei­be­rin muss ich kei­nem Brot­job nach­ge­hen, son­dern bekomme drei Monate lang Geld für mei­nen Lebens­un­ter­halt und habe ein Haus zur Ver­fü­gung, in dem ich kos­ten­los leben darf. Zusätz­lich habe ich eine kul­tu­relle Auf­gabe in der Gemeinde – ich bringe quasi meine Impulse „von außen“ ein und pro­fi­tiere gleich­zei­tig vom Aus­tausch mit den Men­schen hier. Wir berei­chern uns also gegen­sei­tig mit den Erfah­run­gen, die wir mit­ein­an­der machen.

Im Blog sind mitt­ler­weile einige Arti­kel erschie­nen, die mit dem Dorf­schrei­be­rin­nen-Sti­pen­dium zu tun haben. Hier mal drei zur Auswahl:

© Viktoria Cvetković

Sti­pen­dium statt Brot­job: Ich bin die 18. Dorf­schrei­be­rin in Eisenbach

Ein Sti­pen­dium für meine Arbeit zu bekom­men? Das schien unend­lich weit weg. Und doch ist es jetzt so weit. Ein Arti­kel auch über die wenig bekannte Lebens­rea­li­tät im Literaturbetrieb.

Vor Beginn des Stipendiums in Eisenbach beladen wir das Auto © Viktoria Cvetković

Vor dem Sti­pen­dium steht das Packen: Was ich für drei Monate im Hoch­schwarz­wald mitnehme

Was muss ich eigent­lich alles dabei­ha­ben, um aus dem Stand für drei Monate an einem neuen Ort arbeits­fä­hig zu sein, dort zu leben und zu schreiben?

Als Dorfschreiberin Eindrücke sammeln im Fichtenwald in Eisenbach © Viktoria Cvetković

Ein­drü­cke sam­meln? Pro­kras­ti­nie­ren? Arbeiten?

Ich könnte mich von mor­gens bis abends mei­ner Krea­tiv­ar­beit wid­men, tue es aber nicht. Statt­des­sen laufe ich im Wald herum, sammle Ein­drü­cke und staune. Ein Plä­doyer fürs Ankom­men. Und freund­lich mit sich selbst sein.

Meine zweieinhalb Projekte als Dorfschreiberin

Tat­säch­lich arbeite ich hier nicht nur an mei­nem Buch­pro­jekt, son­dern doku­men­tiere meine Ein­drü­cke auch in einem Comic-Tage­buch. Und letzt­lich ist das Blog­gen dar­über auch ein eige­nes Pro­jekt. Manch­mal frage ich mich, ob ich mir nicht doch zu viel für diese dann doch gar nicht soooo lange Zeit vor­ge­nom­men habe.

Dann wie­derum bin ich sicher: Wenn ich es nicht auf­zeichne, werde ich mich spä­ter an viel weni­ger erin­nern. Zu wert­voll ist diese Erfah­rung hier, um die Gedan­ken mit der Zeit ein­fach ver­blas­sen zu lassen.

Und es gibt noch viel zu berichten.

Zum Bei­spiel von der wun­der­vol­len Auf­takt­ver­an­stal­tung des För­der­krei­ses krea­ti­ves Eisen­bach, bei der ich – tat­kräf­tig und tönend beglei­tet von Magnus und Roland, zwei unglaub­lich zuge­wand­ten, krea­ti­ven Musi­kern – offi­zi­ell vor­ge­stellt wurde.

Von den vie­len inter­es­sier­ten Men­schen, mit denen ich ins Gespräch gekom­men bin und mit denen sowohl ein lite­ra­ri­scher als auch ein per­sön­li­cher Aus­tausch begon­nen hat.

Von den zahl­rei­chen herz­er­wär­men­den Ange­bo­ten, mich, die hier in der (im Wort­sinn) weit­läu­fi­gen Gemeinde zu Fuß unter­wegs ist, von A nach B zu fah­ren oder mich gar mit E‑Bikes zu versorgen.

Oder den freund­li­chen Gesich­tern, die mich ein­ge­la­den haben, ein­fach an ihre Tür zu klop­fen (der Klop­fer ist häu­fi­ger als die Klin­gel) und auf einen Tee vorbeizuschauen.

Auch dar­über werde ich noch schrei­ben. In wei­te­ren Blog­ar­ti­keln, und – deut­lich per­sön­li­cher – in den nächs­ten E‑Mails an meine Newsletter-Abonnent:innen.

Möchtest du noch näher dran sein?

Viktoria zeichnet © Viktoria Cvetković

Für mich ist das Sti­pen­dia­tin­nen-Dasein eine neue Erfah­rung – und wenn du möch­test, kannst du Teil der Reise wer­den und mich zumin­dest vir­tu­ell begleiten.

Ich werde mei­nen Blog wäh­rend mei­ner Zeit als Dorf­schrei­be­rin in Eisen­bach auch als Online-Tage­buch für aus­ge­wählte Bei­träge nut­zen. Noch näher dran an der Ent­ste­hung des Buches bist du als Newsletter-Abonnent:in, denn nicht alle Gedan­ken gehö­ren öffent­lich ins Netz. 😉

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Hi, ich bin Viktoria.

Ich bin Zeich­ne­rin, Autorin und Dozen­tin. Ich erzähle mit Bildern.

Meine bevor­zugte Zei­chen­tech­nik ist die Skizze, meine liebs­ten Medien sind Tusche und Aqua­rell. Ich for­sche mit dem Stift in der Hand und liebe es, Men­schen, Gebäude, Orte, Hand­werk­li­ches und All­täg­li­ches zeich­nend zu dokumentieren.

Die Resul­tate sind gra­phi­sche Repor­ta­gen, häu­fig in Form von hand­ge­bun­de­nen Künstlerbüchern.

Hier im Blog schreibe ich über Dinge, die mich aktu­ell bewe­gen und zeige, was so alles in mei­nen Skiz­zen­bü­chern lan­det. Wenn du noch näher dran sein willst, auch für Ein­bli­cke zum aktu­el­len Gra­phic-Novel-Pro­jekt »Luft­wur­zeln«, dann hüpf gerne auf mei­nen News­let­ter.

Vor dem Dorfschreiberinnen-Stipendium steht das Packen: Was ich mitnehme für 3 Monate als Artist in Residence im Hochschwarzwald

Vor dem Dorfschreiberinnen-Stipendium steht das Packen: Was ich mitnehme für 3 Monate als Artist in Residence im Hochschwarzwald

Ver­öf­fent­licht: 01.04.2023 | Aktua­li­siert: 19.04.2023 | Fin­dest du ein (*) im Text, dann sind damit Part­ner-Links gekenn­zeich­net. Die füh­ren nor­ma­ler­weise zum sozia­len Buchhandel.

Ab April ver­bringe ich drei Monate als Artist in Resi­dence im Hoch­schwarz­wald. Vor Beginn des Eisen­ba­cher Dorf­schrei­be­rin­nen-Sti­pen­di­ums steht das Packen. Drei Monate werde ich an einem mir neuen Ort sein, dort leben, arbei­ten und hof­fent­lich ein bedeu­ten­des Stück wei­ter mit mei­nem Gra­phic-Novel-Pro­jekt vorankommen.

Was muss mit, damit ich konzentriert und kreativ arbeiten kann?

Für drei Monate zu packen ist neu für mich. Dabei habe ich viel Übung im Ver­rei­sen und dem So-wenig-wie-mög­lich-so-viel-wie-nötig-Packen. Vor der Pan­de­mie bin ich viel unter­wegs gewe­sen, welt­weit, häu­fig beruflich.

Immer dabei war min­des­tens ein „klei­nes Besteck“ mit Zei­chen­stif­ten und Skiz­zen­buch, denn Flug­hä­fen, Züge, Bahn­höfe, Bis­tros sind ideale Orte, um Men­schen zu zeich­nen. Men­schen sit­zen, ste­hen oder schlen­dern und war­ten. Sie haben Zeit. Das sind dank­bare Situa­tio­nen für Cha­rak­ter- und Bewegungsstudien.

Warteschlange zum Eurostar nach London © Viktoria Cvetković

Die War­te­schlange in Brüs­sel zum Check-in für den Euro­star nach Lon­don. Zeich­nung aus dem Rei­se­ta­ge­buch Lon­don.
© Vik­to­ria Cvetković

Viel Platz zum Aus­brei­ten gibt es dort nor­ma­ler­weise nicht, des­we­gen ver­su­che ich, mög­lichst kom­pak­tes Mate­rial dabei­zu­ha­ben. Ein Klemm­brett mit Aqua­rell­pa­pier, das auf dem Schoß Platz hat, und eine Bauch­ta­sche als Stif­t­etui haben sich für mich bewährt. Das Klemm­brett ist schnell im Ruck­sack ver­senkt, die Bauch­ta­sche per Reiß­ver­schluss zuge­zo­gen und schon habe ich die Hände frei und bin start­klar, in den Zug zu stei­gen oder an den Ein­rei­se­schal­ter zu treten.

Nun sind diese Rei­sen nie län­ger als drei Wochen gewe­sen. Da reichte klei­nes Gepäck, auf eini­ges konnte ich für so kurze Zeit pro­blem­los ver­zich­ten, ande­res ließ sich impro­vi­sie­ren. Aber drei Monate sind nicht drei Wochen. Drei Monate Arbeits­auf­ent­halt sind eine lange Zeit, da ist es mit einem Urlaubs­kof­fer nicht getan, schon gar nicht mit einem Dienstreise-Handgepäckstück.

Was also soll ich für drei Monate einpacken?

Ich habe den Ein­druck, dass der halbe Haus­halt mit­muss. Wäh­rend ich gedank­lich meine typi­schen Tages- und Arbeits­ab­läufe durch­gehe, um zu ent­schei­den, was ich brau­che, kris­tal­li­sie­ren sich vier Kate­go­rien heraus:

  • Klei­dung und Schuhe … für Win­ter, Früh­ling und Som­mer. Es sind nicht nur drei Monate, son­dern drei Monate, in denen wit­te­rungs­mä­ßig alles drin ist. Die Win­ter­ja­cke im April, der legere Pull­over im Mai, die kur­zen Hosen im Juni. Jah­res­zei­ten im Schnell­durch­lauf. War mir bis­her gar nicht auf­ge­fal­len, dass das zweite Quar­tal so eine kom­pakte Zeit des Wan­dels ist.
  • Schla­fen und Wohl­füh­len. Ich brau­che ein sehr fla­ches Kis­sen, damit ich ver­nünf­tig schla­fen kann. Und ein war­mes Bett. Eine Pila­tes­matte hilft, keine Rücken­schmer­zen zu bekom­men. Kaf­fee schmeckt mir am bes­ten aus der Stem­pel­press­kanne. Und ein schar­fes Küchen­mes­ser ist ein Muss. Selbst­re­dend nehme ich auch einen Vor­rat an Schmerz­mit­teln mit und alles, was für die kör­per­li­che und see­li­sche Hygiene wich­tig ist.
  • Refe­renz­ma­te­ria­lien für mein Gra­phic-Novel-Pro­jekt. Fami­li­en­fo­tos bil­den für mich wich­tige zeit­li­che und räum­li­che Ori­en­tie­rungs­punkte für die noch zu ent­wi­ckelnde Geschichte. Da ich nicht geschafft habe, sie vor­her ein­zu­scan­nen, müs­sen sie jetzt kis­ten­weise mit. Außer­dem jede Menge fer­ti­ger Lepo­relli, einige Skiz­zen­bü­cher und ‑hefte sowie Gra­phic Novels ande­rer Autor:innen zur Inspi­ra­tion und Ana­lyse. Außer­dem Bücher über gutes Schreiben.
  • Arbeits­ma­te­ria­lien für die Tage­buch-Comics und das Gra­phic-Novel-Pro­jekt. Ich habe mein hal­bes Ate­lier leer­ge­räumt. Neben Etuis mit unter­schied­lichs­ten Stif­ten gehen Glä­ser voll Tusche und Tuben mit Aqua­rell- und Gou­ache­far­ben mit. Außer­dem ein Sta­pel zuge­schnit­te­ner Lepo­relli für unter­wegs, Skiz­zen­bü­cher, Aqua­rell­hefte, Klemm­bret­ter, Klam­mern, ein Durch­leucht­tisch, Trans­pa­rent­pa­pier­rolle, Drei­kant­maß­stab, Scan­ner, Buch­bin­de­zu­be­hör. Lap­top und Handy muss ich nicht erwäh­nen, die Doku­men­ten­ka­mera aber wohl schon…

Als alles bereitsteht, fühle auch ich mich bereit

Span­nung und Vor­freude auf mein neues tem­po­rä­res Zuhause ent­fal­ten sich in mei­nem Inne­ren. Ein gan­zes Haus werde ich als Sti­pen­dia­tin zur Ver­fü­gung haben – aber wie ist es dort? Wie ist es drum­herum? Und wie sind die Menschen?

Vor Beginn des Stipendiums in Eisenbach steht das Packen © Viktoria Cvetković

Vor Antritt des Sti­pen­di­ums steht das Packen. In Gedan­ken war schon längst alles zusam­men­ge­stellt, jetzt ist das Gepäck auch tat­säch­lich gebün­delt und kann ins Auto. Mor­gen früh fah­ren wir in den Hoch­schwarz­wald.
Noch weit­ge­hend unko­lo­rierte Zeich­nung aus dem Tage­buch-Lepo­rello Eisen­bach.
© Vik­to­ria Cvetković

Was packe ich für drei Monate Stipendienaufenthalt in Eisenbach ein © Viktoria Cvetković

Was brau­che ich alles, um an einem neuen Ort, den ich nicht kenne, drei Monate lang gut an mei­nem Buch arbei­ten zu kön­nen? Noch weit­ge­hend unko­lo­rierte Zeich­nung aus dem Tage­buch-Lepo­rello Eisen­bach.
© Vik­to­ria Cvetković

Vor Beginn des Stipendiums in Eisenbach steht das Packen in 4 Kategorien © Viktoria Cvetković

Wir bela­den das Auto mit allem, was ich für die drei Monate des Sti­pen­di­ums in Eisen­bach brau­che. Noch weit­ge­hend unko­lo­rierte Zeich­nung aus dem Tage­buch-Lepo­rello Eisen­bach.
© Vik­to­ria Cvetković

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Viktoria zeichnet © Viktoria Cvetković

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Hi, ich bin Viktoria.

Ich bin Zeich­ne­rin, Autorin und Dozen­tin. Ich erzähle mit Bildern.

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Die Resul­tate sind gra­phi­sche Repor­ta­gen, häu­fig in Form von hand­ge­bun­de­nen Künstlerbüchern.

Hier im Blog schreibe ich über Dinge, die mich aktu­ell bewe­gen und zeige, was so alles in mei­nen Skiz­zen­bü­chern lan­det. Wenn du noch näher dran sein willst, auch für Ein­bli­cke zum aktu­el­len Gra­phic-Novel-Pro­jekt »Luft­wur­zeln«, dann hüpf gerne auf mei­nen News­let­ter.

Stipendium statt Brotjob: die 18. Dorfschreiberin in Eisenbach

Stipendium statt Brotjob: die 18. Dorfschreiberin in Eisenbach

Ver­öf­fent­licht: 07.03.2023 | Aktua­li­siert: 09.03.2023 | Fin­dest du ein (*) im Text, dann sind damit Part­ner-Links gekenn­zeich­net. Die füh­ren nor­ma­ler­weise zum sozia­len Buchhandel.

Ein Sti­pen­dium für meine Arbeit zu bekom­men? Das schien unend­lich weit weg. Selbst bei inhalt­lich genau pas­sen­den Pro­gram­men. So unter­schied­lich die Anfor­de­run­gen für Sti­pen­dien auch sind, häu­fig sind sie an äußere Fak­to­ren gebun­den, die ich nicht erfülle: an eine Alters­grenze, die ich schon über­schrit­ten habe, an eine for­male Aus­bil­dung, die ich nicht absol­viert habe, an eine Min­dest­zahl von Aus­stel­lun­gen oder Publi­ka­tio­nen, die ich unter­schreite. Und jetzt doch: Eisen­bach. Dorf­schrei­ber-Sti­pen­dium. Die Frei­heit, drei Monate fokus­siert als Comic-Autorin zu schrei­ben und zu zeichnen.

Brotjobs und Literatur

Autor:innen haben meist Brot­jobs, spre­chen aber sel­ten dar­über. Was ein Grund dafür ist, dass ich in der Ver­gan­gen­heit gedacht habe, dass zumin­dest bei mei­nen preis­ge­krön­ten Kolleg:innen das lite­ra­ri­sche Schaf­fen die Haupt­ein­nah­me­quelle ist.

Das ist oft nicht der Fall. Genauer gesagt: Vom lite­ra­ri­schen Schrei­ben lebt fast nie­mand. Einer­seits kann mich das jetzt beru­hi­gen, ande­rer­seits aber auch wütend machen. Beru­hi­gen, weil ich mir als Autorin weni­ger unpro­fes­sio­nell vor­komme, wenn ich einen »fach­frem­den« Brot­job habe – ein­fach, weil die meis­ten ande­ren auch einen haben. Wütend, weil wir diese Brot­jobs tat­säch­lich brau­chen, um schrei­ben UND ein nor­ma­les Leben füh­ren zu können.

„Denn vom sym­bo­li­schen Kapi­tal der Kul­tur las­sen sich weder Lebens­mit­tel kau­fen noch Wochen­end­aus­flüge finan­zie­ren. […] Für die eigene Schreib­ar­beit braucht es […] Brot­be­rufe als Ange­stellte, Jobber:innen oder Frei­schaff­fende. Mit ihnen wer­den die Haupt­ein­nah­men fürs Leben und Über­le­ben bestrit­ten. Die Alter­na­tive: Hartz IV.“

Die­ser Satz stammt aus der Ein­lei­tung des Buchs »Brot­jobs & Lite­ra­tur«*, her­aus­ge­ge­ben von Iudi­tha Bal­int, Julia Dathe, Kath­rin Schadt und Chris­toph Wen­zel. Wei­ter heißt es da:

„Die Para­do­xien des Betriebs lie­gen auf der Hand: Der Gesamt­um­satz des Buch­han­dels betrug im Jahr 2020 rund 9,3 Mil­li­ar­den Euro. Gegen­über dem Vor­jahr war das – trotz Pan­de­mie – eine Stei­ge­rung um 0,1 Pro­zent. […] Den­noch kön­nen die Autor:innen ihre finan­zi­elle Exis­tenz höchst sel­ten allein mit dem lite­ra­ri­schen Schrei­ben sichern. Sie ste­hen in der Wert­schöp­fungs­kette an nach­ge­ord­ne­ter Posi­tion. Hein­rich Böll kon­sta­tierte 1969 nüch­tern, die Autor:innen seien letzt­lich »sehr feine Idioten«. […]

Radi­kal for­mu­liert: Brot­jobs hal­ten den Lite­ra­tur­be­trieb am Lau­fen. […] Die Geschichte vom zwi­schen »Bureau«-Monotonie und schrift­stel­le­ri­scher »Nacht­ar­beit« manö­vrie­ren­den Ver­si­che­rungs­an­ge­stell­ten aus Prag ist ebenso bekannt wie beliebt. […] Die idea­li­sier­ten Vor­stel­lun­gen von der Schrift­stel­le­rei – inten­sive Krea­ti­vi­tät mit Zeit­wohl­stand – beinhal­ten Dach­stu­ben­ro­man­tik. […] Die wenigs­ten Autor:innen kön­nen unter die­sen Bedin­gun­gen kon­zen­triert arbeiten.“

Ich empfehle das Buch »Brotjobs & Literatur« für Einblicke in die Realitäten schriftstellerischen Arbeitslebens.

Ich emp­fehle das Buch »Brot­jobs & Lite­ra­tur«* für Ein­bli­cke in die Rea­li­tä­ten schrift­stel­le­ri­schen Arbeitslebens.

Stipendien sind Geld. Geld bedeutet Zeit. Zeit zum Schreiben

Wenn ich mir ansehe, in wel­chem Ver­hält­nis ich meine Zeit nor­ma­ler­weise auf­tei­len muss zwi­schen Brot­job, der die Miete zahlt, und lite­ra­ri­schem Schreib­zeich­nen, dann ist die logi­sche Kon­se­quenz dar­aus, dass ich als Autorin eher lang­sam vor­an­komme. In einem Ver­lag ver­öf­fent­licht habe ich noch nichts. Dafür kann ich meine Miete zah­len und habe hübsch Ren­ten­punkte gesam­melt, um das im Alter nicht mit Fla­schen tun zu müssen.

Alles hat sei­nen Preis.

Solange die Ver­hält­nisse im Lite­ra­tur­be­trieb so sind, wie sie sind, blei­ben Sti­pen­dien und För­der­preise wich­tig. Denn Geld bedeu­tet Zeit: Geld ist Zeit zum Schreiben.

Ich danke dem För­der­kreis Krea­ti­ves Eisen­bach, der – unter­stützt von der Eisen­ba­cher Autoren­stif­tung und wei­te­ren Spon­so­ren – im Jahr 2023 zum 18. Mal das Eisen­ba­cher Dorf­schrei­ber-Sti­pen­dium ver­gibt. Ich bin dank­bar dafür, dass ich in die­sem Jahr die­ses Sti­pen­dium bekomme.

Das bedeu­tet: Ich werde ab April drei Monate als Artist in Resi­dence im Hoch­schwarz­wald ver­brin­gen und die Ruhe, Abge­schie­den­heit und finan­zi­elle Unter­stüt­zung dafür nut­zen, um wei­ter an mei­ner ers­ten Gra­phic Novel zu arbei­ten. Außer­dem freue ich mich dar­auf, mit den Men­schen vor Ort Work­shops zu gestal­ten, Zei­chen­aus­flüge zu orga­ni­sie­ren und eine Aus­stel­lung auf die Beine zu stel­len. (So zumin­dest der Plan bisher.)

Förderkreis-Kreatives-Eisenbach

Die Bekannt­ma­chung auf der Web­site des För­der­krei­ses Krea­ti­ves Eisen­bach. Ich fühle mich schon jetzt sehr will­kom­men und freue mich auf die Zeit als Dorfschreiberin.

Wie nah dran möchtest du sein?

Viktoria zeichnet © Viktoria Cvetković

Für mich wird das Sti­pen­dia­tin­nen-Dasein eine völ­lig neue Erfah­rung wer­den – und wenn du möch­test, kannst du Teil der Reise wer­den und mich zumin­dest vir­tu­ell begleiten.

Ich werde mei­nen Blog wäh­rend mei­ner Zeit als Dorf­schrei­be­rin in Eisen­bach auch als Online-Tage­buch für aus­ge­wählte Bei­träge nut­zen. Noch näher dran an der Ent­ste­hung des Buches bist du als Newsletter-Abonnent:in, denn nicht alle Gedan­ken gehö­ren öffent­lich ins Netz. 😉

Hier kommst du zu mei­nem inter­nen Ver­tei­ler und bleibst auf dem Laufenden:

Schreibzeichnen für die Graphic Novel © Viktoria Cvetković

So sehen die ers­ten Ent­würfe, Frag­mente und Ver­satz­stü­cke aus, wenn ich an mei­nem aktu­el­len Buch­pro­jekt arbeite. Wenn dich sol­che Hin­ter­gründe inter­es­sie­ren, dann hüpf gerne auf mei­nen News­let­ter. Dort teile mehr davon, wie das Schreib­zeich­nen an der Gra­phic Novel vorangeht.

Hi, ich bin Viktoria.

Ich bin Zeich­ne­rin, Autorin und Dozen­tin. Ich erzähle mit Bildern.

Meine bevor­zugte Zei­chen­tech­nik ist die Skizze, meine liebs­ten Medien sind Tusche und Aqua­rell. Ich for­sche mit dem Stift in der Hand und liebe es, Men­schen, Gebäude, Orte, Hand­werk­li­ches und All­täg­li­ches zeich­nend zu dokumentieren.

Die Resul­tate sind gra­phi­sche Repor­ta­gen, häu­fig in Form von hand­ge­bun­de­nen Künstlerbüchern.

Hier im Blog schreibe ich über Dinge, die mich aktu­ell bewe­gen und zeige, was so alles in mei­nen Skiz­zen­bü­chern lan­det. Wenn du noch näher dran sein willst, auch für Ein­bli­cke zum aktu­el­len Gra­phic-Novel-Pro­jekt »Luft­wur­zeln«, dann hüpf gerne auf mei­nen News­let­ter.