Ver­öf­fent­licht: 07.05.2023 | Aktua­li­siert: 07.05.2023 | Fin­dest du ein (*) im Text, dann sind damit Part­ner-Links gekenn­zeich­net. Die füh­ren nor­ma­ler­weise zum sozia­len Buchhandel.

Seit April ver­bringe ich drei Monate als Artist in Resi­dence im Hoch­schwarz­wald. Ich bin die dies­jäh­rige Eisen­ba­cher Dorf­schrei­be­rin und nutze die­ses wun­der­volle Sti­pen­dium dafür, wei­ter an mei­nem Gra­phic-Novel-Pro­jekt zu arbei­ten. Meine Erfah­run­gen halte ich in Tage­buch­ein­trä­gen fest. Es läuft nicht immer so, wie ich mir das wün­sche. Zwei­fel kom­men und gehen in Wel­len. Heute ist ein guter Tag.

Heute gut ins Schrei­ben gekom­men. Ein Gefühl wie ein ange­neh­mes Sum­men im Kopf. Feine Schwin­gun­gen, die Gedan­ken wie Honig ins Flie­ßen brin­gen, gleich­mä­ßig und mühe­los. Fast vier Stun­den lang kon­zen­triert geschrie­ben. Von Hand, mit Kugel­schrei­ber in ein A5-Heft. Acht Sei­ten eige­ner Gedan­ken habe ich produziert.

Das ist Roh­ma­te­rial für die wei­tere Ent­wick­lung der gra­fi­schen Erzäh­lung, aber auch Roh­ma­te­rial, um dar­aus Arti­kel für den Blog herauszuschnitzen.

Welchen Quellen entspringt der Schreibfluss?

Mir erlaubt aus­zu­schla­fen. Mit­tags auf­ge­stan­den. Ich bin ein Nacht­mensch, habe mich ges­tern um 19 Uhr an den Schreib­tisch gesetzt, bis 2 Uhr gearbeitet.

Beim Früh­stü­cken ein Inter­view mit dem Schrift­stel­ler Ralf Roth­mann gehört (WDR5-Tisch­ge­spräch vom 3.5.2023) und dabei immer wie­der inne­ge­hal­ten, wenn etwas Reso­nanz erzeugt hat. Schlüs­sel­sätze her­aus­ge­hört und her­aus­ge­schrie­ben, die eigen­ar­ti­ger­weise mit mir und mei­ner lite­ra­ri­schen Arbeit zu tun haben.

Eigene Gedan­ken daran ent­glei­ten gelas­sen. Asso­zia­tio­nen gefun­den, die sich mei­nen Figu­ren in den Mund oder in den Kopf fügen. Auch das waren rund acht hand­schrift­li­che Sei­ten, schon bevor der freie Schreib­fluss kam.

Fürs frei asso­zi­ie­rende Schrei­ben den Raum gewech­selt. Vom Küchen­tisch aufs Eck­sofa, weni­ger Ablen­kung. Das Wohn­zim­mer ist eine geräu­mige, von weich­ge­fil­ter­tem Licht erfüllte Höhle. Geschrieben.

Warum mir zuhören hilft, eine eigene Schreibstimme zu finden

Das Inter­view zu hören, war wie die Gedan­ken­räume eines ande­ren Autors zu betre­ten und sich über­ra­schend selbst zu begegnen.

(Zumal sich aus einem gut geführ­ten Inter­view ein orga­ni­sches Gespräch ent­spinnt, statt eine sta­ti­sche Frage-Ant­wort-Situa­tion zu blei­ben. Eine ähn­lich elek­tri­sie­rende Erfah­rung war das Autoren­ge­spräch mit Yan­nic Han Biao Fede­rer auf der Lit.Cologne.)

Die­ses Ein­tau­chen in die Refle­xio­nen von Ralf Roth­mann hat es mir heute leicht gemacht, Zugang zu mei­nen eige­nen Schreib­ge­dan­ken zu fin­den. Zuzu­hö­ren öff­net mir Fens­ter in mei­nen eige­nen Kopf. Und das Schrei­ben selbst nährt die Zuver­sicht, dass sich all­mäh­lich eine Schreib­stimme ent­wi­ckelt, die sich ver­traut anhört.

Möchtest du noch näher dran sein?

Viktoria zeichnet © Viktoria Cvetković

Für mich ist das Sti­pen­dia­tin­nen-Dasein eine neue Erfah­rung – und wenn du möch­test, kannst du Teil der Reise wer­den und mich zumin­dest vir­tu­ell begleiten.

Ich werde mei­nen Blog wäh­rend mei­ner Zeit als Dorf­schrei­be­rin in Eisen­bach auch als Online-Tage­buch für aus­ge­wählte Bei­träge nut­zen. Noch näher dran an der Ent­ste­hung des Buches bist du als Newsletter-Abonnent:in, denn nicht alle Gedan­ken gehö­ren öffent­lich ins Netz. 😉

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Hi, ich bin Viktoria.

Ich bin Zeich­ne­rin, Autorin und Dozen­tin. Ich erzähle mit Bildern.

Meine bevor­zugte Zei­chen­tech­nik ist die Skizze, meine liebs­ten Medien sind Tusche und Aqua­rell. Ich for­sche mit dem Stift in der Hand und liebe es, Men­schen, Gebäude, Orte, Hand­werk­li­ches und All­täg­li­ches zeich­nend zu dokumentieren.

Die Resul­tate sind gra­phi­sche Repor­ta­gen, häu­fig in Form von hand­ge­bun­de­nen Künstlerbüchern.

Hier im Blog schreibe ich über Dinge, die mich aktu­ell bewe­gen und zeige, was so alles in mei­nen Skiz­zen­bü­chern lan­det. Wenn du noch näher dran sein willst, auch für Ein­bli­cke zum aktu­el­len Gra­phic-Novel-Pro­jekt, dann hüpf gerne auf mei­nen News­let­ter.