12 von 12: März 2023

12 von 12: März 2023

Ver­öf­fent­licht: 12.03.2023 | Aktua­li­siert: 12.03.2023 | Fin­dest du ein (*) im Text, dann sind damit Part­ner-Links gekenn­zeich­net. Die füh­ren nor­ma­ler­weise zum sozia­len Buchhandel.

In jedem 12. eines Monats fin­det in der Blogo­sphäre das Foto­pro­jekt „12 von 12“ statt. Ursprüng­lich gestar­tet wurde es von Chad Dar­nell, aber lei­der inzwi­schen nicht mehr fort­ge­führt. Im deutsch­spra­chi­gen Raum sorgt zum Glück Caro von Drau­ßen nur Känn­chen dafür, dass wir trotz­dem wei­ter­ma­chen können.

Weil heute Sonntag ist, …

… gibt es beson­de­ren Kaf­fee: In die Mühle kom­men zu den Kaf­fee­boh­nen zusätz­lich ein paar Kar­da­mom-Samen. So gewürz­ten Kaf­fee habe ich das erste Mal in einem tami­li­schen Restau­rant in Dort­mund getrunken.

12 von 12 Maerz 2023 01-Kaffee-mit-Kardamom © Viktoria Cvetković

Nach dem Früh­stück schlüpfe ich in meine Gar­ten­schuhe, ich will schnell noch Holz für den Ofen holen. Lei­der hat sich eine Wespe in den Schuh ver­kro­chen. Ich merke es erst nach ein paar Schrit­ten am ste­chen­den Schmerz im Zeh.

12 von 12 Maerz 2023 02-Wespenstich © Viktoria Cvetković

Mein Zeh brennt, wird lang­sam taub und beginnt anzu­schwel­len. Ich schlage nach, was bei Wes­pen­sti­chen hilft. Die Emp­feh­lung: Die Ein­stich­stelle mög­lichst schnell heiß machen – so, dass man es gerade noch aus­hält. Durch die Hitze koagu­liert das im Wes­pen­gift ent­hal­tene Eiweiß und kann sich nicht wei­ter im Kör­per ausbreiten.

Klingt nach­voll­zieh­bar, pro­biere ich aus. 

12 von 12 Maerz 2023 02-Wespenstich © Viktoria Cvetković

Wäh­rend ich mei­nen nack­ten Fuß so nah wie mög­lich vor dem Ofen plat­ziere und die Hitze wir­ken lasse, über­lege ich, was ich im Sit­zen noch so alles erle­di­gen kann. Zum Bei­spiel die Pack­liste für mei­nen Sti­pen­di­en­auf­ent­halt als Dorf­schrei­be­rin ergänzen.

12 von 12 Maerz 2023 02-Wespenstich © Viktoria Cvetković

Danach recher­chiere ich im Netz, wel­che Vor­schläge es gibt, um bei der Hoch­zeits­feier den guten Wün­schen der Gäste einen beson­de­ren Platz zu geben. Die Idee mit dem Wunsch­baum gefällt mir gut – solange es nicht reg­net. Viel­leicht machen wir alter­na­tiv eine Zeitkapsel.

12 von 12 Maerz 2023 02-Wespenstich © Viktoria Cvetković

Die Hitze am Fuß wirkt tat­säch­lich! Die Schwel­lung geht schnell zurück, bald kann ich nicht ein­mal mehr die Ein­stich­stelle erken­nen. Keine Schmer­zen, kein Jucken. Also raus in den Gar­ten und Salat fürs Mit­tag­essen pflü­cken. Meine Gar­ten­schuhe klopfe ich vor­sichts­hal­ber aus, bevor ich reinsteige.

12 von 12 Maerz 2023 02-Wespenstich © Viktoria Cvetković

Die Nar­zis­sen haben unter dem Wind der letz­ten Tage etwas gelit­ten, diese hier ist aber gerade erst aufgegangen.

12 von 12 Maerz 2023 02-Wespenstich © Viktoria Cvetković

Wir erwar­ten am Nach­mit­tag Besuch. Die Koch- und Back­or­gie für unsere Gäste geht los. Mit Gemüse und Gewür­zen setze ich einen gro­ßen Pott Suppe an.

12 von 12 Maerz 2023 02-Wespenstich © Viktoria Cvetković

Außer­dem gibt es vege­ta­ri­sche Lin­sen­la­sa­gne. Nicht im Bild: ein Möh­ren-Fen­chel-Salat, ein ligu­ri­scher Kar­tof­fel­sa­lat und diverse Vorspeisen.

12 von 12 Maerz 2023 02-Wespenstich © Viktoria Cvetković

Mein Liebs­ter begibt sich ans Backen. Neben dem Mohn-Pud­ding-Streu­sel­ku­chen gibt es auch noch Baguettes.

12 von 12 Maerz 2023 02-Wespenstich © Viktoria Cvetković

Heute ist näm­lich ein beson­de­rer Tag: Unsere Trau­zeu­gin­nen ler­nen sich ken­nen. Und ich finde, das geht am bes­ten, wenn wir gemein­sam am Tisch sit­zen und gemüt­lich zusam­men essen.

12 von 12 Maerz 2023 02-Wespenstich © Viktoria Cvetković
12 von 12 Maerz 2023 02-Wespenstich © Viktoria Cvetković

Mein Material für diese 12 von 12

Die Idee, einen Tage­buch-Comic auf diese Weise zu gestal­ten, habe ich von Wibke Bran­des über­nom­men. Maß­geb­lich sind die klei­nen Panels und die Beschrän­kung auf drei Farb­töne aus einer Farbfamilie.

Zuerst kom­men die Panels, die ich vorab als leere, qua­dra­ti­sche Farb­flä­chen im Skiz­zen­buch anlege. Wibke ver­wen­det dafür far­bige Mar­ker, das habe ich auch aus­pro­biert. Heute ver­wende ich statt­des­sen Pack­pa­pier, das sonst in der Papier­tonne gelan­det wäre. Mit all sei­nen Fal­ten und Kni­cken bringt es einen eige­nen Cha­rak­ter mit, der mir gut gefällt. Hell genug ist es auch.

Zuge­schnit­ten in kleine Qua­drate von 6 cm, ein­ge­klebt ins Skiz­zen­buch und »bezeich­net« mit schwar­zer was­ser­fes­ter Tinte kom­men zum Schluss ergän­zend noch zwei Oran­ge­töne zum Einsatz.

Der Vor­teil die­ses klei­nen For­mats ist, dass es leich­ter ist, das Zeich­nen der 12 Panels neben­her im All­tag unter­zu­brin­gen. Deut­lich auf­wen­di­ger ist das Eine-Zeich­nung-pro-Seite-Prin­zip wie in die­sem 12 von 12. Dort wie­derum ist der Vor­teil, dass ich mehr Raum zum Erzäh­len habe.

Krea­tiv zu arbei­ten, ist und bleibt ein Expe­ri­men­tier- und Erforschungsprozess.

Möchtest du noch näher dran sein?

Viktoria zeichnet © Viktoria Cvetković

Dann hüpf gerne auf mei­nen News­let­ter! Ich halte die Mails nor­ma­ler­weise kurz und kna­ckig. Du bekommst alle paar Wochen einen Über­blick über neu ver­öf­fent­lichte Skiz­zen, Zeich­nun­gen und Arti­kel. Ich teile Buch­tipps mit dir und lasse dich an per­sön­li­chen Gedan­ken teil­ha­ben, die nicht für die breite Öffent­lich­keit bestimmt sind.

Hier kommst du zu mei­nem inter­nen Ver­tei­ler und bleibst auf dem Laufenden:

Hi, ich bin Viktoria.

Ich bin Zeich­ne­rin, Autorin und Dozen­tin. Ich erzähle mit Bildern.

Meine bevor­zugte Zei­chen­tech­nik ist die Skizze, meine liebs­ten Medien sind Tusche und Aqua­rell. Ich for­sche mit dem Stift in der Hand und liebe es, Men­schen, Gebäude, Orte, Hand­werk­li­ches und All­täg­li­ches zeich­nend zu dokumentieren.

Die Resul­tate sind gra­phi­sche Repor­ta­gen, häu­fig in Form von hand­ge­bun­de­nen Künstlerbüchern.

Hier im Blog schreibe ich über Dinge, die mich aktu­ell bewe­gen und zeige, was so alles in mei­nen Skiz­zen­bü­chern lan­det. Wenn du noch näher dran sein willst, auch für Ein­bli­cke zum aktu­el­len Gra­phic-Novel-Pro­jekt, dann hüpf gerne auf mei­nen News­let­ter.

12 von 12: Dezember 2022

12 von 12: Dezember 2022

Ver­öf­fent­licht: 12.12.2022 | Aktua­li­siert: 13.12.2022 | Mit (*) sind Part­ner-Links gekennzeichnet

An jedem 12. eines Monats fin­det sich die blog­gende Inter­net­ge­meinde zum Pro­jekt „12 von 12“­ zusam­men. Die meis­ten doku­men­tie­ren ihren Tag in 12 Bil­dern und ver­lin­ken ihren Arti­kel dann bei Caro von Drau­ßen nur Känn­chen. So ver­sam­melt Caro all­mo­nat­lich die treuen Zwölfermacher:innen unter ihrem eige­nen Blog­post, sodass alle bei allen mal neu­gie­rig stö­bern können.

Eigent­lich ist das ein schnel­les For­mat mit vie­len Bil­dern und wenig Text. Bei 12 Zeich­nun­gen rela­ti­viert sich das mit dem »schnel­len« For­mat: Man ist län­ger dran und es ist auf­wen­di­ger, als 12 Fotos mit dem Handy zu knip­sen. Gleich­zei­tig macht es mir aber rie­sig viel Spaß und vom Erleb­ten bleibt mir mehr im Gedächt­nis, wenn ich den Tag über kleine Zeich­nun­gen mache.

Viel Spaß beim Gucken! (Da die Bil­der im Quer­for­mat sind, am bes­ten am Lap­top – oder das Handy dre­hen, damit die Bil­der grö­ßer ange­zeigt werden.)

12von12 Dezember 2022 © Viktoria Cvetković
12von12 Dezember 2022 © Viktoria Cvetković
12von12 Dezember 2022 © Viktoria Cvetković
12von12 Dezember 2022 © Viktoria Cvetković
12von12 Dezember 2022 © Viktoria Cvetković
12von12 Dezember 2022 © Viktoria Cvetković

Noch ein paar Ergänzungen

Das Schweizer Brot…

… aus Bild 10 ist unbe­dingt nach­ba­cken­s­wert (wenn man Back­ta­lent hat, mir gelingt so was ja fast nie). Hier das Rezept dazu:

  • 500 g Din­kel­mehl (Type 1050 oder Vollkorn)
  • 1 Wür­fel Hefe (42 g)
  • 1 EL Honig
  • 1 gehäuf­ter TL Salz
  • 1 EL Öl
  • 180 g Dinkelmehlkochstück*
  • ca. 230 g Wasser**

*Din­kel­brot neigt dazu, schnell tro­cken zu wer­den, weil Din­kel­mehl nicht so gut Was­ser bin­det wie zum Bei­spiel Wei­zen. Durch das Koch­stück wird das Brot saf­ti­ger und bleibt län­ger frisch. Fürs Koch­stück 30 g Din­kel­mehl mit 150 g kal­tem Was­ser mög­lichst klum­pen­frei ver­mi­schen und rüh­rend auf­ko­chen, bis sich ein schö­ner Mehl­brei gebil­det hat. Dann vom Herd neh­men, abde­cken und abküh­len las­sen. Das Prin­zip dahin­ter: Gekoch­tes Mehl kann viel mehr Was­ser bin­den. Durch die gute Bin­dung im Koch­stück bekommt man so mehr Was­ser in den Brot­teig und der Teig lässt sich trotz­dem noch gut verarbeiten. 

**Die Was­ser­menge vari­iert je nach ver­wen­de­ter Mehl­type. Wer gerne backt, hat die rich­tige Teig­kon­sis­tenz im Gefühl, habe ich mir sagen lassen.🙃

Ansons­ten: Alle Zuta­ten mit­ein­an­der ver­mi­schen, das Was­ser zuletzt zuge­ben, weil sich dadurch die Teig­kon­sis­tenz steu­ern lässt. Unge­fähr 40 Minu­ten gehen las­sen, in eine gefet­tete Back­form geben. Noch ein paar Minu­ten in der Form gehen las­sen, solange der Ofen auf 250 °C auf­heizt. Dann ab in den Ofen, nach 10 Minu­ten die Tem­pe­ra­tur auf 200 °C redu­zie­ren und ca. 40 Minu­ten wei­ter­ba­cken. Wenn das Brot eine schön gefärbte Kruste hat, aus dem Ofen holen, aus der Back­form stür­zen und auf einem Rost abküh­len lassen.

Guten Appe­tit!

Das verwendete Skizzenbuch…

… ist von Leuchtturm1917, ich habe es auf dem Deutsch­land­tref­fen der Urban Sket­chers in Dort­mund geschenkt bekom­men. Es war Teil des prall­vol­len Goo­die-Bags und ich wusste nicht so recht, wofür ich es ver­wen­den soll, weil das Papier für meine übli­che Zei­chen­tech­nik mit Tusche und Aqua­rell recht dünn ist (150 g/​m²). Also ein­fach mal tes­ten, was sonst so geht.

Mein Ver­suchs­auf­bau heute:

  • für die Out­lines: was­ser­feste Tinte im Kalligraphie-Füller
  • für die Farb­flä­chen: diverse Mar­ker, Filz­stifte und nur mit halb­tro­cke­nem Pin­sel auf­ge­brachte Aquarellfarbe
  • Aqua­rell-Bunt­stifte
12von12 Dezember 2022 © Viktoria Cvetković

Das Skiz­zen­buch im A5-Quer­for­mat ist von Leuchtturm1917. Die Aus­wahl an Mar­kern folgt kei­ner beson­de­ren Sys­te­ma­tik, ich habe ver­wen­det, was ich gerade zur Hand hatte. Die Bunt­stifte sind was­ser­lös­li­che aus der Inktense-Serie von Der­went (wobei ich sie tro­cken ver­wen­det habe). Die Aqua­rell­far­ben sind von Win­sor & New­ton, zusam­men­ge­stellt aus ver­schie­de­nen Serien. Der Kal­li­gra­phie­fül­ler mit 45°-Spitze ist von Sailor und die was­ser­feste Tinte von Rohrer & Klin­ger.

Was mir an dem Skiz­zen­buch gut gefällt, ist die Hap­tik des Papiers. Der Fül­ler glei­tet gut über die Sei­ten – ohne zu krat­zen, aber auch ohne, dass das Papier zu glatt wäre. (Außer­dem toll: zwei Lese­bänd­chen!) Was mir weni­ger gut gefällt, ist tat­säch­lich die Papier­stärke. Dass sich ein biss­chen was wellt, war zu erwar­ten; das Buch ist für Tro­cken­tech­ni­ken gedacht. Aber dass die Out­lines auf die Rück­seite durch­schla­gen (sieht man oben in den Bil­dern oben auch), ist für mich ein ech­tes Manko bei einem so hoch­wer­ti­gen Skizzenbuch.

Das spricht nicht per se gegen das Buch, aber es passt nicht zu mei­ner Arbeits­weise. Ich kann mir gut vor­stel­len, dass es für zar­tere Blei- und Bunt­stift­skiz­zen ganz her­vor­ra­gend geeig­net ist. Und wenn ich es jetzt schon ein­mal ein­ge­weiht habe, darf es auch wei­ter­hin mein 12-von-12-Buch bleiben. 🙂

Wel­che Gedan­ken hast du zu die­sem Bei­trag? Lass mir gerne einen Kom­men­tar ganz unten in der Kom­men­tar­box da.❤

Hi, ich bin Viktoria.

Ich bin Zeich­ne­rin, Autorin und Dozen­tin. Ich erzähle mit Bildern.

Meine bevor­zugte Zei­chen­tech­nik ist die Skizze, meine liebs­ten Medien sind Tusche und Aqua­rell. Ich for­sche mit dem Stift in der Hand und liebe es, Men­schen, Gebäude, Orte, Hand­werk­li­ches und All­täg­li­ches zeich­nend zu dokumentieren.

Die Resul­tate sind gra­phi­sche Repor­ta­gen, häu­fig in Form von hand­ge­bun­de­nen Künstlerbüchern.

Hier im Blog schreibe ich über Dinge, die mich aktu­ell bewe­gen und zeige, was so alles in mei­nen Skiz­zen­bü­chern lan­det. Wenn du noch näher dran sein willst, auch für Ein­bli­cke zum aktu­el­len Gra­phic-Novel-Pro­jekt, dann hüpf gerne auf mei­nen News­let­ter.

Frankfurter Buchmesse 2022: Ein Rückblick in Fundstücken

Frankfurter Buchmesse 2022: Ein Rückblick in Fundstücken

Ver­öf­fent­licht: 24.10.2022 | Aktua­li­siert: 18.11.2022 | Mit (*) sind Part­ner-Links zum sozia­len Buch­han­del gekenn­zeich­net. Für dich ändert sich bei dei­ner Bestel­lung nichts, gleich­zei­tig spen­dierst du mir einen Kaf­fee und unter­stützt die Arbeit an die­sem Blog.

Am Freitag nehmen die Profis die Beine in die Hand

In die­sem Jahr war ich zum ers­ten Mal mit Fach­be­su­cher-Ticket auf der Frank­fur­ter Buch­messe. Als Besuchs­tage habe ich Don­ners­tag und Frei­tag her­aus­ge­pickt – wobei der Frei­tag sowohl Publi­kums- als auch Fach­be­su­cher-Tag war und daher ein inter­es­san­ter Kon­trast zum eher kon­zen­trier­ten Donnerstag.

Das bestä­tigte auch die Dame am (übri­gens wun­der­voll ein­ge­rich­te­ten) Stand der fin­ni­schen Buch­ver­lage in Halle 4.2: „Wäh­rend der ers­ten bei­den Fach­tage fin­den sehr viele Gesprä­che statt, über Buch­rechte, Ver­mark­tungs­ka­näle, kom­mer­zi­elle Part­ner­schaf­ten und ähn­li­ches. Am Frei­tag dann neh­men die Pro­fis die Beine in die Hand.“

Übrig blei­ben ab Frei­tag an den Stän­den die Betreuer:innen, und statt Händler:innen und Verleger:innen bevöl­kern Neu­gie­rige aller Cou­leur die Aus­stel­lungs­flä­chen. Beson­dere Anzie­hungs­kraft auf diese Men­schen üben die – häu­fig lan­des­ty­pisch bestück­ten – Süßig­kei­ten­schäl­chen aus.

Bonbonpapier Frankfurter Buchmesse © Viktoria Cvetković

Ich finde, wir haben uns ziem­lich zurück­ge­hal­ten: Nach unse­rem zwei­tä­gi­gen Besuch der Frank­fur­ter Buch­messe hat­ten der Mann und ich diese Süßig­kei­ten­pa­pier­chen in den Hosen­ta­schen. Die rot-weiß gestreif­ten füh­ren auf der Beliebt­heits­skala und stam­men übri­gens von den fin­ni­schen Mari­anne-Bon­bons: Pfef­fer­minz mit Scho­ko­la­den­kern. Lecker!
© Foto: Vik­to­ria Cvetković

Buchentdeckung: Memento mori

Apro­pos fin­ni­sche Buch­ver­lage: Meine Ent­de­ckung die­ser Buch­messe ist die bei WSOY erschie­nene Gra­phic Novel »Memento mori« von Tiitu Takalo. Nun ver­stehe ich lei­der kein fin­nisch, konnte mir den Buch­in­halt aber trotz­dem erschlie­ßen. Ein Hoch auf das Erzäh­len in Bildern.

Im auto­bio­gra­phi­schen Comic-Roman »Memento mori« beschreibt Tiitu Takalo, wie eine Hirn­blu­tung ihr Leben mit 38 plötz­lich auf den Kopf stellt. Sie zeigt die Tage auf der Inten­siv­sta­tion und den lan­gen Weg zur Gene­sung. Zwi­schen­durch hätte ich schon gerne auch den Text ver­stan­den, denn so ehr­lich und ein­fühl­sam, wie die Geschichte gezeich­net ist, wird sie ver­mut­lich auch geschrie­ben sein.

Auf Fran­zö­sisch, Pol­nisch und Eng­lisch wird es das Buch dem­nächst geben. Ich wün­sche mir, dass das Buch auch in deut­scher Über­set­zung erscheint – gerne mit der kraft­vol­len Cover­il­lus­tra­tion der fin­ni­schen Ori­gi­nal­aus­gabe. (Wie sieht’s aus, Repro­dukt? Der Titel passt super in euer Pro­gramm!) Alter­na­tiv über­lege ich, zur eng­li­schen Ver­sion* zu grei­fen, die jetzt schon vor­be­stell­bar ist und im Früh­jahr 2023 erschei­nen soll.

Die Graphic Novel »Memento mori« von Tiitu Takalo

Das Cover der auto­bio­gra­phi­schen Gra­phic Novel »Memento mori« der fin­ni­schen Künst­le­rin Tiitu Takalo, foto­gra­fiert auf der Frank­fur­ter Buch­messe. Obwohl ich mir durch die Bil­der den Inhalt eini­ger­ma­ßen erschlie­ßen konnte, wün­sche ich mir eine deut­sche Über­set­zung, denn so ist es nur der halbe Spaß.
© Foto: Vik­to­ria Cvetković

Illustration überall

Auf der Buch­messe wird geballt sicht­bar, wie wich­tig Illus­tra­tion ist: so gut wie kein Pro­dukt, das ohne aus­käme – nicht nur Bücher. Illus­tra­tion ver­kauft. Umso unver­ständ­li­cher, wel­che Kämpfe Illus­tra­to­rin­nen und Illus­tra­to­ren noch immer aus­fech­ten müs­sen, wenn es um eine ange­mes­sene Bezah­lung geht. Was wir machen, ist ein Beruf und kein Hobby. Wir arbei­ten pro­fes­sio­nell – und ja, wir haben Freude bei der Arbeit. Die hat meine Haus­ärz­tin auch. Freude am Beruf zu haben, ist kein Argu­ment, um die Ver­gü­tung zu drücken.

Postkarten vom Livro-Stand auf der Frankfurter Buchmesse © Viktoria Cvetković

Die Post­kar­ten vom Livro-Stand auf der Frank­fur­ter Buch­messe sind wun­der­schön gestal­tet und wur­den gerne mit­ge­nom­men. Noch viel mehr sol­cher Illus­tra­tio­nen fin­den sich im Livro-Kata­log. Schade nur, dass nir­gendwo ver­merkt ist, wer der oder die Urheber:in ist.
© Foto: Vik­to­ria Cvetković

Postkarten vom IO-Stand auf der Frankfurter Buchmesse © Viktoria Cvetković

Anders bei die­sen Post­kar­ten: Die sind vom Stand der Illus­tra­to­ren-Orga­ni­sa­tion auf der Frank­fur­ter Buch­messe. Auf deren Rück­sei­ten ist selbst­ver­ständ­lich ver­merkt, wer das Motiv erstellt hat. Vor zwei Jah­ren habe ich eben­falls mit einer eige­nen Zeich­nung dazu bei­getra­gen, den Aus­stel­lungs­stän­der zu bestü­cken. In die­sem Jahr habe ich mich über die viiiii­ie­len schö­nen Motive mei­ner Kolleg:innen gefreut – es ist mir schwer­ge­fal­len, wirk­lich nur drei Kar­ten aus­zu­su­chen. Mein Favo­rit ist das Schaf von Liv Mat­thie­sen. Die gro­ßen Köpfe sind von Julian Hämel und das in Blau getauchte Ate­lier hat Dirk Haase gezeich­net.
© Foto: Vik­to­ria Cvetković

Postkarten vom Katapult-Verlag auf der Frankfurter Buchmesse © Viktoria Cvetković

Auch der Kata­pult-Ver­lag ver­teilt groß­zü­gig Post­kar­ten, inklu­sive Klugsch*-Motiven, wie ich sie mag.
© Foto: Vik­to­ria Cvetković

Postkarten vom Lappan-Verlag auf der Frankfurter Buchmesse © Viktoria Cvetković

Depres­sio­nen anyone? Der Lap­pan-Ver­lag macht mit Humor auf ein wich­ti­ges Thema auf­merk­sam. Das Buch »Vom Buf­fet der guten Laune nehm ich die sau­ren Gur­ken«* ist in Koope­ra­tion mit der Deut­schen Depres­si­ons­hilfe e. V., Deut­schen Depres­si­ons­Liga e. V. und Freunde fürs Leben e. V. ent­stan­den und ent­hält Texte, Comics und Car­toons. Alle Bei­tra­gen­den haben ihr Hono­rar an diese drei Orga­ni­sa­tio­nen gespen­det, der Ver­lag hat diese Spende ver­dop­pelt.
© Foto: Vik­to­ria Cvetković