Veröffentlicht: 03.11.2022 | Aktualisiert: 09.11.2022 | Mit (*) sind Partner-Links gekennzeichnet
Man ist ja doch ein Gewohnheitstier. Na ja, »man« vielleicht nicht, ich schon. Im Laufe der Jahre habe ich viel Material ausprobiert, Skizzenbücher und ‑büchlein, Blöcke, Hefte, lose Blätter. In unterschiedlichen Grammaturen und Texturen. Geheftet, gebunden, gefaltet. Einiges hat mir anfangs gut gefallen und dann irgendwann nicht mehr. Anderes hat sich über die Zeit bewährt.
Das Allround-Skizzenbuch
Eine meiner Konstanten seit 2017 sind die vergleichsweise günstigen Aquarell-Skizzenbücher von boesner. Wobei ich ehrlicherweise gar nicht weiß, ob die tatsächlich als Aquarell-Skizzenbücher ausgewiesen sind. Sie taugen aber gut dafür, wenn man mit Aquarell nicht übermäßig nass arbeitet. Gebunden aus 250-g-Papier, mit einer raueren und einer glatteren Vorder- bzw. Rückseite (Fine Face C von Canson), haben sich die Skizzenbücher für mich vor allem für Mischtechniken bewährt. Die Oberflächen sind glatt genug für Füllfederhalter und elastische Stahlfedern und nehmen auch mit dem Pinsel aufgetragene Tusche gut auf. Und was Aquarellfarben angeht: Für meine Technik bleibt die frisch aufgetragene Farbe auf dem Papier ausreichend lange offen, auch für zügige Nass-in-nass-Effekte.
Vor ziemlich genau einem Monat war »plötzlich« mein letztes Aquarellbuch voll; für die letzte Skizze musste dann auch das dünnere Vorsatzpapier herhalten. Neue Bücher zu besorgen, hat diesmal ungewollt etwas länger gedauert. Deswegen freue ich mich heute umso mehr über die sechs frischen Aquarellbücher. Fünf davon im rucksack- und reisetauglichen Format von 18 × 26 cm². Und – Novität! – ein doppelt so großes für Gouache-Experimente im Studio habe ich mir zusätzlich gegönnt.
…kann man auch selbst binden
Persönlich finde ich die Bücher praxistauglich, spiele aber trotzdem immer mal wieder mit dem Gedanken, mir selbst welche zu binden, statt fertig zu kaufen. Das Papier kann man als Bogenware und vermutlich auch als 10-Meter-Rolle direkt beim Hersteller bestellen, muss also nicht über den Kunstfachhandel gehen.
Die Verarbeitungsqualität bei den Büchern scheint bei boesner nämlich über die Zeit zu schwanken. Einige Skizzenbücher sind mir – wortwörtlich – aus dem Leim gegangen. Die Heftlagen lösen sich gelegentlich vom geleimten Buchrücken, sodass im Buchfalz ein Spalt zwischen den einzelnen Heftlagen entsteht. Für doppelseitige Motive nicht so richtig schön.
Stellt sich allerdings die Frage, ob ich ohne professionelles Werkzeug ein fadengeheftetes Buch in besserer Qualität binden könnte. Ausprobiert habe ich es noch nicht. (Im Gegensatz zu Leporello-Büchern, die sich verhältnismäßig einfach binden lassen – mehr dazu in einem der nächsten Blogartikel.)
Was gehört zu deinen liebsten Zeichenmaterialien? Bevorzugst du Skizzenbücher, Blöcke oder lose Blätter – und warum? Lass mir gerne einen Kommentar unter diesem Artikel da.❤
Hi, ich bin Viktoria.
Ich bin Illustratorin, Autorin und Dozentin. Ich erzähle mit Bildern.
Meine bevorzugte Zeichentechnik ist die Skizze, meine liebsten Medien sind Tusche und Aquarell. Ich forsche mit dem Stift in der Hand und liebe es, Menschen, Gebäude, Orte, Handwerkliches und Alltägliches zeichnend zu dokumentieren.
Die Resultate sind graphische Reportagen, häufig in Form von handgebundenen Künstlerbüchern.
Das Selbst-Binden überlege ich auch immer wieder mal, aber mein Stapel an mal gekauften Büchern scheint noch so groß, trotzdem ist seit Langem kein Lieblingsbuch mehr dabei. Sennelier hatte tolle, genau diese gibt es nicht mehr. Ich bin gespannt bei dir zu lesen, ob du das in Angriff nimmst. Ich „erwarte“ vorfreudih die Inspiration ;-))
Bisher binde ich Leporello-Bücher selbst, aber keine genähten. Mein liebstes Papier dafür ist das 300g-Aquarellpapier von der Rolle von Fabriano. (Memo an mich: muss mal dringend einen Beitrag dazu machen!) Bekommt man das Papier, das Sennelier für die Skizzenbücher verwendet hat, lose bzw. auf der Rolle?